Guten Appetit! Internationales kulinarisches Projekt

Gemeinsames Kochen und Essen bringt nicht nur Menschen zusammen, sondern hilft auch, eine andere Kultur besser kennen und schätzen zu lernen – Liebe geht schließlich durch den Magen! Für manche jungen Menschen kann die Zubereitung von Speisen auch Teil der Berufsorientierung oder Ausbildung sein. Kulinarische Erkundungen eignen sich daher hervorragend als Thema einer deutsch-polnischen Begegnung.

THEMENFELDER

#Kochen #kulinarische Traditionen #gesunde Ernährung #Kochbuch #Berufsorientierung

TEILNEHMENDENPROFIL

Begegnungen rund ums Kochen sind mit Kindern und Jugendlichen nahezu jeden Alters möglich. Je älter und erfahrener die Teilnehmenden sind, desto anspruchsvoller können die Projekte sein. Entscheidend aber ist das Interesse am Thema. Sicherlich werden sich Schüler/-innen berufsbildender Schulen für gastronomische Berufe sowie Auszubildende in diesem Bereich angesprochen fühlen. Spannend ist das Thema aber auch für junge Menschen, die sich in ihrer Freizeit damit beschäftigen, z. B. in Vereinen oder im Rahmen verschiedener Initiativen..

MÖGLICHE AKTIVITÄTEN

Ziel und inhaltlicher Schwerpunkt eines kulinarischen Projekts sollten praktische Kocherfahrungen sein. Diese können die Teilnehmenden z. B. im Rahmen eines Wettbewerbs oder Turniers sammeln (s. „Best-Practice-Beispiel“). Daneben sollten themenverwandte Aktivitäten geplant und deren Reihenfolge und Umfang an die Projektdauer sowie an die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Teilnehmenden angepasst werden. Das Thema Kochen lässt sich mit vielen weiteren Inhalten und Aktivitäten kreativ kombinieren. Die folgenden Vorschläge dienen lediglich als Anregung:

  • Sprachanimation zum Wortfeld Kochen und Kulinarik;
  • Kennenlernen lokaler Lebensmittel;
  • Besuch einer professionellen Küche (z. B. in einem Restaurant) und Gespräch mit den Menschen, die dort arbeiten;
  • Kennenlernen der kulinarischen Traditionen der Region, in der die Begegnung stattfindet (z. B. alte, überlieferte Rezepte/ lokale Küche/ Familienrezepte);
  • Vorführung eines Films zum Thema Kochen;
  • Themenworkshops (z. B. Savoir-vivre bei Tisch, Kunst der Tischdekoration, Servierkunst);
  • lustige Spiele (z. B. Kochquiz, Geschmäcker erraten);
  • nachbarschaftliches Engagement (s. „Lokale Ebene“);
  • Aktivitäten zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit (z. B. zum Thema gesunde Ernährung, Lebensmittelverschwendung).

VORBEREITUNG

Projektteam: Dem Team sollten Personen angehören, die sowohl über gastronomisches Fachwissen verfügen als auch pädagogisch befähigt sind, die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen anzuleiten und in die geplanten Aktivitäten einzubinden.

Externe Unterstützung: Bei der Umsetzung des Projekts können in gastronomischen Berufen ausbildende Schulen und außerschulische Einrichtungen, lokale Erzeuger/-innen, Gastronominnen und Gastronomen, Food-Influencer/-innen, Diätassistentinnen und -assistenten sowie die Familien der Teilnehmenden behilflich sein.

Ort: Das Wichtigste ist eine ausreichend große und gut ausgestattete Küche. In der Regel verfügen berufsbildende Schulen für gastronomische Berufe, häufig auch internationale Begegnungsstätten sowie manchmal Gemeindezentren oder Jugendclubs über Küchen, die von Jugendgruppen genutzt werden können. Es lohnt, auch weniger naheliegende Möglichkeiten zu prüfen, wie das Gemeinschaftshaus des Dorfes, des örtlichen Landfrauenvereins, der Freiwilligen Feuerwehr, der Pfadfinder oder des Sportvereins vor Ort. Eine weitere, wenn auch in der Regel kostenpflichtige Möglichkeit ist die Nutzung eines professionellen (kommerziellen) Kochstudios.

Zeit: Ein kulinarisches Projekt lässt sich zu jeder Jahreszeit erfolgreich durchführen. Es empfiehlt sich jedoch, bereits in der Planungsphase darüber nachzudenken, ob der gewählte Projektzeitraum Anregungen für die Programmgestaltung liefert. So könnte ein Projekt im Dezember weihnachtliche Traditionen aufgreifen, während es bei einem Projekt im Frühjahr um das Kochen mit jungem Gemüse gehen könnte.

Material: Für das Projekt werden Lebensmittel benötigt. Zur Finanzierung des Einkaufs kann beim DPJW ein Zuschuss zu den Programmkosten beantragt werden. Darüber hinaus können die unter „Externe Unterstützung“ angeführten Partner angefragt werden, ob sie das Projekt finanziell, materiell oder organisatorisch unterstützen können.

Weitere Hinweise: Es müssen die am Veranstaltungsort geltenden Vorschriften beachtet und notwendigen Formalitäten erledigt werden (z. B. Belehrung nach dem Infektionsschutzgesetz für die Küchenleitung, Abschluss einer Haftpflichtversicherung, Einhaltung der Hygieneregeln). Diese unterscheiden sich in Deutschland und Polen teilweise erheblich.

LOKALE EBENE

Interessant kann es sein, ein kulinarisches Projekt mit Jugendlichen lokal anzubinden und entsprechende Aktivitäten und Themen im Programm zu berücksichtigen.

Beispiele für Aktivitäten: Öffentliche, von den Jugendlichen organisierte Kochshow mit Verkostung; gemeinsames Picknick (mit Grillen usw.) für die Teilnehmenden und ihre Familien; Besuch kulinarisch interessanter Highlights (z. B. eines Produktionsbetriebs für traditionelle Spezialitäten); Vorbereitung eines kulinarischen Reiseführers des Ortes durch die Jugendlichen (mit beliebten und interessanten Zielen in der Nähe).

Beispiele für Themen: Lokales kulinarisches Erbe, örtliche Initiativen gegen Lebensmittelverschwendung (Essenskörbe, Fairteiler usw.).

KONTINUITÄT UND NACHHALTIGKEIT

Ein Ergebnis der Begegnung könnte ein von den Jugendlichen erstelltes Kochbuch sein, das von den Teilnehmenden späterer Projekte im Rahmen der Partnerschaft ergänzt wird. Wieder zu Hause könnten die Jugendlichen ein Fest veranstalten, für das sie Speisen nach Rezepten zubereiten, die sie während des Projekts ausprobiert haben. Der durch den Verkauf der Speisen (oder Spenden) erzielte Ertrag könne dann dem Budget des nächsten Austauschprojekts zugutekommen (vgl. die Methode „Kaffee und Kuchen“ im Ideenfundus des DPJW).

ANGEBOTE DES DPJW

Gastronomie – Deutsch-polnischer Fachwortschatz, abrufbar auf der Internetseite „Berufliche Perspektiven“.

Unterstützung für deutsch-polnische Projekte der beruflichen Bildung: https://zusammen-im-austausch.de.

BEST-PRACTICE-BEISPIEL

Projekt: Von Schulen der Partnerstädte Celle und Kwidzyn organisiertes, jährlich stattfindendes Austauschprojekt mit Kochwettbewerb („Euro-Spoon“).

Partner: Gymnasium Ernestinum (Celle), Zespół Szkół Ogólnokształcących nr 1 (Kwidzyn).

Projektbericht auf der Internetseite des Gymnasiums Ernestinum.